Eine Karte, auf der die barrierefreien Bahnhöfe im Verbandsgebiet des Regionalverbandes Großraum Braunschweig abgebildet sind.
Karte mit barrierefreien Bahnhöfen (© Regionalverband Großraum Braunschweig)

| Mobilität

44 von 46 Bahnhöfen in der Region sind bis Mitte der 20er Jahre barrierefrei

Bis Mitte der 20er Jahre sollen im Verbandsgebiet des Regionalverbandes Großraum Braunschweig 44 der 46 bestehenden Bahnhöfe und Verkehrsstationen barrierefrei um- und ausgebaut sein. Zeitgleich soll mit dem Neubau von sieben Stationen begonnen werden.

Dieses ehrgeizige Ziel nennt die Verbandsleitung anlässlich der Fertigstellung von einigen Bahnhöfen in der Region. In Meinersen, Landkreis Gifhorn, und Münchehof, Landkreis Goslar sind die Umbauarbeiten beendet. In Lengede-Broistedt, Landkreis Peine, und Langelsheim, Landkreis Goslar, werden sie es im Sommer respektive Frühherbst sein.

Das größte Ausbau-Projekt in der Region, der Bahnhof Braunschweig-Gliesmarode, soll noch vor den Sommerferien als Mobilitätsstation in Betrieb gehen.

Barrierefrei bedeutet, dass die Böden der Züge und die Bahnsteige das gleiche Niveau haben und Fahrgäste mit Fahrrädern, Kinderwagen oder Rollstühlen ohne Probleme in die Züge ein- und aussteigen können. Zudem können Fahrgäste stufenfrei von öffentlichen Wegen zu den Bahnsteigen gelangen. Auf den Bahnsteigen sorgen taktile Leitsysteme für eine gute Wegeleitung, gerade für seheingeschränkte Menschen. Gleichzeitig wird auf den Klimaschutz geachtet und eine energiesparende Beleuchtung installiert. Ebenso wichtig sind Auskunftsmedien, die Fahrgästen in Echtzeit anzeigen, wann der nächste Zug kommt oder ob dieser auf einem anderen Gleis einfährt.

„Bis 2030 möchten wir die Fahrgastzahlen deutlich steigern. Um Menschen zu bewegen, das eigene Auto häufiger stehen zu lassen und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, muss das gesamte System ÖPNV attraktiv sein“, betont Ralf Sygusch, Verbandsdirektor des Regionalverbandes. Nicht nur müssten Bahn und Bus häufig genug fahren, die Fahrzeuge, Bahnhöfe und ihre Umfelder müssten eine hohe Aufenthaltsqualität haben, moderne Informationssysteme mit Echtzeitinformationen sollten eine Selbstverständlichkeit sein. „Von den Um-, Aus- und Neubauten der Stationen profitieren nicht nur die Fahrgäste, die auf einen barrierefreien Zugang angewiesen sind, sondern alle anderen auch. Denn in einem Zug wurden die Stationen insgesamt umfassend erneuert“, ergänzt Sygusch.

Der Regionalverband hat ein eigenes Förderprogramm aufgelegt, um die Kommunen im Verbandsgebiet bei der Gestaltung der Bahnhofsumfelder finanziell zu unterstützen. Die Verbandsversammlung hatte im September 2021 beschlossen, dafür bis 2026 jährlich eine Million Euro bereitzustellen, um Maßnahmen zu fördern, die die Qualität der Ausstattung an Bahnhöfen und Verkehrsstationen erhöhen. Vor allem sollen nachhaltige Infrastrukturen geschaffen werden, um so mehr Menschen für die Nutzung des ÖPNV zu gewinnen.

Sieben Neubauten beinhaltet die sogenannte „Stationsoffensive“, ein durch den Bund aufgelegtes Förderprogramm, das der Regionalverband als Aufgabenträger des ÖPNV in der Region vorantreibt.

„Wenn diese fertig gestellt sind, steigt die Zahl der Stationen in unserem Verbandsgebiet auf 53“, erläutert Sygusch. „Die neuen Verkehrsstationen bieten den Kommunen und der örtlichen Wirtschaft neue Perspektiven.“ Zum einen beeinflussen sie die Siedlungsentwicklung, indem Wohnquartiere im Umfeld eine hochwertige Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr bekommen. Zum anderen werden Arbeitgebern dort Standorte mit optimaler Verkehrsanbindung angeboten.